841 frühneuzeitliche Drucke gereinigt

Im November 2021 ging der historische Buchbestand der ehemaligen Diözesanbibliothek des Erzbistums Hamburg als Dauerleihgabe (Depositum) an die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB). Es handelt sich hierbei um 841 Bände vorwiegend des 16., 17. und 18. Jahrhunderts sowie fünf bereits seit 1996 im Tresor der SUB aufbewahrte Inkunabeln. Die Objekte aus den Fachgebieten Theologie, Philosophie, Geschichte und Geografie wurden unter anderem von Angehörigen des Jesuitenordens in Hamburg, Altona und Lübeck für ihre Tätigkeit genutzt. Mehrheitlich entstammen sie der frühneuzeitlichen Bibliothek der Jesuitenmission in Hamburg, die in die französische, später in die Kaiserliche Gesandtschaft inkorporiert war. Zwischen dem 17. und frühen 19. Jahrhundert zog sie mehrfach um. Weitere Bände entstammen der Jesuitenmission Lübeck und Altona und Sammlungen einzelner Pfarrer. 

Das Erzbistum Hamburg und die SUB sind bestrebt, für den physischen Erhalt des Bestands Sorge zu tragen und ihn Schritt für Schritt zu erschließen. Die SUB gewährleistet darüber hinaus eine sichere Aufbewahrung und Nutzbarmachung für die interessierte Öffentlichkeit. Durch die Überführung der 841 Bände in ein auch für SUB-eigene Rara genutztes Sondermagazin konnten für die Lagerung optimale klimatische Verhältnisse geschaffen werden. Nach Sichtung aller Bände durch den Restaurator der Bibliothek erwies sich die Reinigung des insgesamt recht gut erhaltenen Bestands als sinnvolle Maßnahme. Im BKM-Sonderprogramm wurde sie umgesetzt: 84 Bände benötigten eine Blatt-für-Blatt Reinigung, 757 Bände eine Reinigung nach dem 10-Flächen-Prinzip. Dabei werden vorderer und hinterer Einbanddeckel, vorderer und hinterer Spiegel plus fliegendes Blatt, Buchschnitte und Titelseite behandelt.