Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Halle (Saale), Deutschland
Jahr
2023
Förderlinie
Träger
Materialität
Überlieferungssegment
Fördersumme
19.500,00 Euro

Johann August von Ponickau (1718–1802) hatte seine Privatbibliothek, die neben Originalquellen wie Urkunden, Siegeln und Handschriften vor allem Druckwerke zur Kultur- und Landesgeschichte Mitteldeutschlands enthält, noch zu Lebzeiten der Universität Wittenberg vermacht. Nach der Vereinigung der Universitäten Halle und Wittenberg wurde sie zum Grundstock der Universitätsbibliothek. Ponickaus Kleinschriftensammlung ist für die Forschung von großer Bedeutung, da sie zahlreiche Unikate und Raritäten des 16. bis 18. Jahrhunderts enthält, darunter vor allem anlassbezogene Gelegenheitsschriften wie Amtsdruckschriften, Reden, Predigten, Dissertationen, Kolportageliteratur, Traktate, Verordnungen und sogenannte "graue Literatur". Damit ist der Bestand nicht nur für die Geschichtswissenschaft, sondern auch für die Erforschung geistiger Strömungen wie der Reformation, des Pietismus und der deutschen Aufklärung von sehr hoher Relevanz. 

Der Erhaltungszustand der einzelnen Objekte variierte sehr stark: Viele waren verschmutzt, verformt, hatten Knicke und Risse. Die Schäden waren in der Regel auf die nicht sachgemäße Aufbewahrung in zu kleinen oder kaputten Kapseln zurückzuführen. Besonders betroffen waren die in Foliokapseln verstauten großformatigen Druckschriften, die aufgrund ihres Zustands teilweise von der Nutzung ausgeschlossen waren. Im BKM-Sonderprogramm wurde die Sammlung gereinigt, durch Planlegung und Ausbesserung von Rissen massenrestauriert und neuverpackt. Sie ist nun wieder in vollem Umfang der Forschung zugänglich.