Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Bautzen, Deutschland
Jahr
2023
Förderlinie
Kategorie
Träger
Fördersumme
24.500,00 Euro

Seit Mitte der 1930er-Jahre verwahrt das Stadtarchiv Bautzen einen umfangreichen, von der Forschung bislang jedoch unbeachteten Bestand von Unterlagen zu 70 ortsansässigen Handwerkerinnungen bzw. -zünften. Zuvor befanden sich die Unterlagen in den Holzladen der Innungen, die bis heute im städtischen Museum stehen. Das Schriftgut dokumentiert über sechs Jahrhunderte Gewerbe- und Handwerksgeschichte im Stadtgebiet und darüber hinaus, da sich in einigen Innungen Handwerker verschiedener Städte der Region zusammengeschlossen hatten.

Insgesamt umfasst der Bestand ca. 220 Bücher, 320 großformatige Urkunden und knapp 4.800 Einzelschriftstücke, Konvolute und Akten, die durch einfache Findlisten erschlossen sind. Die Überlieferung setzt bei den meisten Innungen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts oder im 17. Jahrhundert ein und reicht in der Regel bis ins Kaiserreich oder die NS-Zeit. Besonders beachtenswert ist, dass 35 Bücher in mittelalterliche Handschrifteneinbände aus Pergament oder in alte Ledereinbände eingebunden sind. Eine Vorprüfung durch das Handschriftenzentrum der Universität Leipzig zeigte, dass diese eine hohe Forschungsrelevanz haben. 

Die sehr heterogenen Unterlagen waren stark verschmutzt und konnten Benutzer·innen nur eingeschränkt zur Verfügung gestellt werden. Im BKM-Sonderprogramm wurden die Unterlagen trockengereinigt, um Schmutz und Schimmel zu entfernen. Dabei wurde die Reinigungsmethode an das jeweilige Objekt angepasst. Daneben wurde eine Schadens- und Formaterfassung in Orientierung an der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs durchgeführt. Dies diente der zukünftigen Restaurierung des Bestands sowie der Neu- und Umverpackung der Sonderformate.